Aktuelles

MEW-Energie am Mittag: Welchen Beitrag können Tankstellen zur E-Mobilität leisten?

Vorstellung der Studie „Nutzung der mittelständischen Tankstelleninfrastruktur für die Elektromobilität“

Die klassische Tankstelleninfrastruktur ist weiterhin von zentraler Bedeutung für die Sicherung der individuellen Mobilität. Mittelständische Tankstellen können sich zu wichtigen Standorten beim Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Frank Höfler von der BTU Cottbus-Senftenberg und Prof. Dr. Martin Neumann von der Hochschule Magdeburg-Stendal in ihrer Studie „Nutzung der mittelständischen Tankstelleninfrastruktur für die Elektromobilität“, die der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. und der bft Bundesverband Freier Tankstellen e.V. in Auftrag gaben.

Vorgestellt wurde die Studie am 12. Oktober 2016 in der Politik-Veranstaltungsreihe „Energie am Mittag“ in Berlin.

Für die mittelständischen Tankstellen können sich Schnellladestationen zu einem neuen ergänzenden Geschäftsmodell entwickeln, sofern die Standorte geeignet sind, erläuterte Professor Neumann. An Verkehrsachsen in Ballungsräumen und Städten sowie entlang des Fernstraßennetzes können an Tankstellenstandorten Schnellladestationen eingerichtet werden. Nur bei entsprechender Nutzerfrequenz ist bei hohen Investitionskosten ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Tankstellenunternehmen sind aufgerufen, den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur individuell zu prüfen.

Die gegenwärtig vorhandenen technischen Anschlussparameter, die Professor Höfler vorstellte, sind an vielen mittelständischen Tankstellen ausreichend für mindestens eine Schnellladestation. Durch eine längere Aufenthaltszeit während des Ladevorgangs bieten sich angepasste Waren- und Dienstleistungsangebote zur Kundenbindung an.

Dr. Steffen Dagger, MEW-Hauptgeschäftsführer, betonte: „Die weitere Entwicklung der Elektromobilität kann noch nicht abgeschätzt werden. Zu erwarten ist, dass aufgrund einer zunehmenden Bedeutung der Hybridtechnologie auch auf lange Sicht der Bedarf an herkömmlicher Tankstelleninfrastruktur weiter besteht. Die Freien Tankstellen sind gut beraten, diesen neuen Markt sehr aufmerksam zu beobachten.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die sich daraus resultierenden Forderungen der Branche an die Politik deutlich. „Auch der Mittelstand muss in die – ohnehin geplanten – Förderprogrammen mit einbezogen werden“, so Axel Graf Bülow, Hauptgeschäftsführer des bft. Denn aufgrund der flächendeckenden Ausrichtung des Tankstellennetzes bieten sich gerade mittelständische Tankstellen als gute Standorte für Ladepunkte an und sollten deswegen bei der Planung der regionalen Ausgestaltung der Ladeinfrastruktur mit berücksichtigt werden.“

Zum Anfang