Wärmemarkt
Neben der Mobilität ist der Wärmemarkt der zweite große Anwendungsbereich für Mineralöle. Ölheizungen sorgen heute, vorwiegend im ländlichen Raum, für rund 20 Millionen Menschen in Deutschland für sichere und bezahlbare Wärme. Die regionale, tagtäglich verlässliche und sehr kundennahe Versorgung mit Heizöl, einem flüssigen Energieträger mit hoher Energiedichte und hohen normativen Qualitätsstandards, wird ausschließlich durch mittelständische, meist familiengeführte Energiehändler sichergestellt.
Im Bestand der ca. 5,5 Millionen Ölheizungen in Deutschland (davon ca. 1,2 Millionen in Bayern) wurde seit 1990 eine Emissionsminderung von 45 % erreicht. Das werden in 2020 ca. dreizehn Prozentpunkte mehr sein, als die gesamte sektorübergreifende Emissionsminderung in Deutschland.
Dieser Erfolg ist auf die große Nähe der Branche zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch auf die außerordentlich erfolgreiche Zusammenarbeit der Mineralölbranche mit der Heizungsindustrie und dem Fachhandwerk zur Effizienzsteigerung und zur Einbindung erneuerbarer Energien in Hybridheizungen zurückzuführen.
Die sehr individuellen Gebäude- und Nutzeranforderungen sowie die sehr unterschiedlichen Vermögens- und Lebenssituationen in den Privathaushalten, gerade auch im ländlichen Bereich, machen es erforderlich, dass der einzelne Hauseigentümer sein Heizsystem und seinen Energieträger weiterhin frei wählen können muss und dabei auch weiterhin Förderprämien für energetische Sanierungen in Anspruch nehmen kann.
Der Einbau einer neuen effizienten Öl-Brennwertheizung als Hybridsystem in Kombination mit erneuerbaren Energien ist förderfähig. Dadurch können bereits bis zu 50 % der Emissionen eines Gebäudes eingespart werden. Und schließlich ist ein modernisierter und effizienter Ölheizungsbestand auch die beste Ausgangsbasis für den nächsten großen Schritt in Richtung Klimaneutralität: der effiziente Einsatz von treibhausgasneutral hergestellten flüssigen Brennstoffen (Power-to-Liquids, Biomass-to-Liquids) in diesen Anlagen.
