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Studie: Volatiler erneuerbarer Strom und sichere flüssige Energieträger

Prof. Dr. Bräuninger, ETR – Economic Trend Research, Hamburg, hat ein Diskussionspapier erarbeitet, das unter dem Titel „Die Rolle von Mineralöl als Energiespeicher in der Energiewende-Debatte“ erschienen ist.

Die Studie beleuchtet die in der Diskussion um eine Neuausrichtung der Energiewirtschaft oftmals zu kurz gekommenen Aspekte der Bevorratung flüssiger Energieträger. Eine Energiewendepolitik im Mobilitäts- und Wärmesektor sowie in anderen Bereichen wird nicht umhinkommen, Alternativen zu den enormen Vorteilen zu entwickeln, die sich aus der historisch gewachsenen Diversität der Lager- und Transportinfrastruktur für Mineralölprodukte ergeben. Wenn dies nicht gelingt, wird die Neuausrichtung der genannten Sektoren nicht wunschgemäß vorankommen.

Die in dem Diskussionspapier dargestellten Lagerbestände an Mineralöl, wie sie von der Mineralölwirtschaft, den Autofahrern und Heizungsbesitzern gehalten werden, weisen einen Energiegehalt von umgerechnet etwa 535 TWh auf. Dabei handelt es sich um eine konservative Berechnung. Die Vorräte garantieren eine hohe Versorgungssicherheit, Flexibilität und Unabhängigkeit.

Auf der anderen Seite hängt die Stromwirtschaft zunehmend von nicht kontinuierlich zur Verfügung stehenden Wind- und Solaranlagen ab. Trotz der volatilen Einspeisung der erneuerbaren Energien gibt es derzeit nur minimale Speicherkapazitäten, sodass die Stromnachfrage zu jedem Zeitpunkt genau gedeckt werden muss. Dies wird offensichtlich immer schwieriger, wenn erneuerbarer Strom zusätzlich auch noch den Energiebedarf für Wärme und Mobilität decken soll. Die Herausforderung besteht aber nicht nur in der Bereitstellung der Energie, sondern auch darin, eine Infrastruktur zu errichten, die Strom aus Sicht der Wirtschaft und Verbraucher in allen Anwendungsbereichen genauso sicher und an jedem Ort in der jeweils gewünschten Menge bereitstellt, wie es bislang bei den konventionellen Energien der Fall ist.

 Vor diesem Hintergrund sollte die CO2-Reduktion in diesen Sektoren nicht über eine weitere Elektrifizierung, sondern zum Beispiel über flüssige Energieträger erfolgen, die mit Hilfe von erneuerbarem Strom gewonnen werden („E-Fuels“).
 

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